Was ich in zwei Jahren über das Zusammenwohnen gelernt habe
Was ich in zwei Jahren über das Zusammen-
wohnen gelernt habe
Da sich der Jahrestag meines Zusammenziehens mit meinem Freund nähert, dachte ich mir schreibe ich mal darüber, was ich in diesen zwei Jahren gelernt habe und wie das unsere Beziehung beeinflusst hat. Ich denke, einige von euch überlegen bestimmt auch, mit dem Freund oder Freundin zusammen zu ziehen und mir persönlich hätte es sehr gefallen, ein wenig Klarheit oder zumindest einige Erfahrungen oder besser gesagt, Perspektiven anderer zu hören.
Gregor und ich waren eineinhalb Jahre zusammen als wir beschlossen haben zusammen zu ziehen. Der Vertrag meiner alten WG ist ausgelaufen und ich war im Begriff mir die erste eigene Wohnung zu suchen und obwohl wir beide bis dahin immer in WG´s gewohnt haben, hatte ich das Gefühl, dass es für mich ein größerer Schritt war oder mehr Überwindung kostete als ihn. Ich bin jemand der nicht gerne Kontrolle abgibt und mich auf andere zu verlassen, fällt mir eher schwer. Wohin gegen Gregor ein eher verschlossener Mensch ist und selten jemandem zeigt wie er ist und was er gerade denkt.
Nichtsdestotrotz bin ich sehr froh, dass wir diesen Schritt gewagt haben und kann definitiv sagen, dass das unserer Beziehung nur geholfen hat. Unterwegs machten wir beide einige Erfahrungen, manche gut und manche weniger gut aber teilen will ich sie alle mit euch.
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zusammen wohnen
Kompromisse, Kompromisse, Kompromisse
Ich glaube ausdruckstärker könnte diese Überschrift gar nicht sein. Man hört so oft, wie sehr man sich in der Mitte treffen muss aber wirklich realisieren tut man es erst, wenn man selbst mittendrin ist. Es sind auch meistens die Kleinigkeiten, bei denen man Recht behalten will, wie z.B. wer die richtige Art und Weise hat, wie man Socken aufhängt (Gregors) oder in welchem Behälter man gefrorene Bananen aufbewahren muss damit sie nicht nach Plastik schmecken (ich). Das alles klingt eigentlich superlustig und meistens nehmen wir die Tics und Angewohnheiten des Anderen mit Humor, manchmal kann es aber durchaus zu längere Unterhaltung kommen. Wer da Recht hat? Ich weiß oft sagt man ein Kompromiss ist ein Ausgang, bei dem alle Beteiligten weder zufrieden noch unzufrieden sind. Meiner Meinung nach ist es aber wichtig, manchmal nachzugeben und die Sachen so zu tun, wie der andere darauf besteht und bei wieder anderen sollte der Partner nachgeben. Eine klassische goldenen Mitte.
Wenn euch aber jetzt schon nervt wie der andere Partner zum Beispiel isst oder eine bestimmte Bewegung macht, ja das gibt es auch, dann würde ich absolut nicht empfehlen zusammen zu ziehen. Man kommt sich definitiv näher, in den guten und den weniger guten Angewohnheiten des anderen. Solange man sich unterm Strich noch liebt, ist es super, wenn aber der Alltag nur aus Streit besteht, könnte das wirklich zum Problem werden. Das bringt mich zu nächsten Punkt.
Reden ist alles
Es klingt bestimmt wie ein Klischee aber bevor wir zusammengezogen sind, hatten wir eine etwas andere Art zu kommunizieren. Wenn jetzt einen von uns etwas nervt oder beschäftigt, sprechen wir es an. Im normalen Ton, ohne zu schreien, wütend zu werden oder sich gegenseitig direkt etwas vorzuwerfen und versuchen aufeinander einzugehen. Ich kann euch gar nicht sagen wie viele Streits wir so im Keim erstickt haben. Egal wie klein oder unwichtig das Problem erscheint, spricht es kurz an. So kommt man erst gar nicht in die Situation, dass sich kleine Probleme zu einem Haufen ansammeln.
Sich Zeit und Möglichkeiten auf Erlebnisse geben
Das hier war bei weitem meine Lieblingslektion zum Lernen. Ich weiß, wenn man an ein Paar denkt, würde man eher meinen, zusammen zu sein und viel Zeit miteinander verbringen zu müssen. Doch um ehrlich zu sein, nichts funktioniert ohne Balance. Wenn man dem anderen nicht Raum und Zeit gibt, um eigene Erfahrungen zu sammeln, beraubt man sich der Chance Nachhause zu kommen und dem Partner von einem Großartigen Erlebnis oder einem interessanten Tag zu erzählen.
Außerdem freue ich mich immer wieder darauf Gregor ein wenig vermissen zu können. Das Knuddeln und sich wieder zu sehen ist wunderschön. Also, auch wenn es etwas unkonventionell klingt, gelegentlich etwas Zeit voneinander entfernt zu verbringen bringt einander tatsächlich näher. Hierbei meine ich ein Wochenende oder gelegentlich eine Woche. Nicht eine Fernbeziehung.
Jeder muss 100% beisteuern
Diese Erkenntnis hat uns als Paar wirklich gefestigt. Mittlerweile funktioniert vieles ohne, dass wir es ansprechen oder es explizit ausmachen müssen und das nicht nur im Alltag. Wenn ich mich um die Küche kümmere, macht Gregor das Bad, wenn er den Müll rausnimmt, hänge ich die Wäsche auf.
Am Anfang funktionierte das, alles andere als gut, aber mit etwas Unterhaltung, Kommunikation und Zeit gab es da keine Probleme. Wobei, manchmal geben wir uns beide schon noch einen Stupser aber im Großen und Ganzen ist es die Balance die uns beiden zum Glück wichtig ist. So fühlt sich niemand so, als würde er viel mehr machen als der andere. Hier meine ich natürlich nicht die Zeit, wenn Gregor ein Onlinespiel hat, das er nicht unterbrechen kann oder ich eine intensive Lernphase habe. Es ist auch wichtig zu verstehen, wann man etwas mehr tun muss, um den anderen zu unterstützen und wann weniger, weil man selbst die Zeit braucht.
Ich denke jedes Paar findet da einen eigenen Zugang zum zusammenwohnen. Leicht ist es nicht, aber wenn man sich ehrlich drauf einlässt, kann es unvergleichlich schön sein, mit jemandem das Leben zu teilen.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Entweder mit dem Partner oder Mitbewohner?
Schreibt es mir in die Kommentare!
Alles Liebe, Veronika!